Im Januar und Februar 2024 konzentrierten sich Feldarbeiter im Böhmerwald auf die Verfolgung der Beute von drei Wölfen, die im Oktober 2023 mit einem Telemetriehalsband ausgestattet wurden. Ziel dieser Aktivität war es, die Artenzusammensetzung und Altersstruktur ihrer Beutetiere zu bestimmen.
Über mehrere Wochen hinweg wurden alle aus den Telemetriehalsbändern gewonnenen Punktcluster untersucht, die die Orte darstellen, an denen sich der Wolf längere Zeit aufgehalten hat. Beispielsweise werden Rastplätze erfasst, der Fokus liegt aber vor allem auf Orten, an denen Wölfe jagten und Beute verzehrten.
Drei Halsbandwölfe wurden auf beiden Seiten der Grenze mit der gleichen Methode verfolgt. Während dem sechswöchigen Monitoring wurden 51 Standorte im Nationalpark Šumava und 106 Standorte im Nationalpark Bayerischer Wald inspiziert. Von allen überprüften Orten wurde die Beute an 29 Orten gefunden. Zweifellos war Rothirsch das häufigste Nahrungsmittel, die beiden anderen erfassten Arten waren nahezu ähnlich vertreten (3x Reh und 2x Europäischer Biber). Zusätzlich werden Daten von den Fundorten der Beute erfasst (Alter, Geschlecht der Beute, Prozentsatz des Verzehrs) und alle Arten von Proben (Kiefer oder Schädel) gesammelt. Anschließend werden alle Daten detailliert ausgewertet.
Somit ist die Aktivität Teil des von der Europäischen Union kofinanzierten Projekts „Ökologische Auswirkungen der Rückkehr der Wölfe auf das Ökosystem Šumava/Bayerischer Wald (WoBoFE)“ – dem Programm Interreg Bayern – Tschechien 2021–2027.